ehemalige
Ortschaft Lich-Steinstraß
Gemeinde Niederzier
Kreis Düren
(mußte dem Braunkohletagebau Hambach weichen)
Kriegerdenkmal
für die Gefallenen von 1914/1918
(ehemals: auf dem Friedhof in Lich - existiert nicht mehr)
Auf dem Licher Friedhof wurde für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges ein Kriegerdenkmal errichtet. Die Ausführung stammte vom Bildhauer Heinrich Derichs aus Baal. Das Denkmal wurde von einer Christusfigur gekrönt und zeigte ein Relief mit Krieger und Engel. Darunter waren auf einer Tafel mit Eisernem Kreuz in goldener Schrift die Namen der 43 Gefallenen verzeichnet. Die Inschrift auf dem Sockel lautete: „Den gefallenen Helden der Gemeinde Lich-Steinstrass gewidmet.“ Links und rechts der Namenstafel standen zwei kleinere Heiligenfiguren. Das Kriegerdenkmal war Ende der 30er Jahre offenbar in einem schlechten Zustand und es wurde sogar über eine Beseitigung nachgedacht.
Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand ein neues Ehrenmal in Form eines Reliefs, das den hl. Erzengel Michael mit dem Drachen zeigt. Es steht heute auf der kleinen Kriegsgräberstätte vor der Kirche St. Andreas und Matthias in Neu-Lich-Steinstraß.
Ehrentafel
für die Toten beider Weltkriege
(aus der Publikation Lich-Steinstraß, Unverlierbare Heimat von Leo de Jong)
Diese Namensliste ist der Publikation „Lich-Steinstraß, Unverlierbare Heimat von Leo de Jong“ entnommen. Vermutlich wurde sie um 1972 vom Verfasser erstellt; es wird vermerkt: „Die Ehrentafel mußte ohne offizielle amtliche Unterlagen erstellt werden, so daß etwaige Lücken freundlichst entschuldigt werden mögen. Bei der Suche nach den Angaben halfen Josef Büchel und Johann Bücker.“ Die Schulchronik von Lich-Steinstraß berichtet von 43 Gefallenen im Ersten Weltkrieg, auch waren auf dem alten Kriegerdenkmal in Lich 43 Namen verzeichnet. Somit fehlt in der Ehrentafel ein Gefallener des Ersten Weltkrieges.
siehe auch: Ehrentafel der gefallenen Soldaten / der gefallenen Zivilpersonen des Kreises Jülich
1914 - 1918 | |||||||
Schleuter | Jakob | 16.09.1914 | |||||
Kieven | August | 01.01.1915 | |||||
Wellen | Jakob | 27.02.1915 | |||||
Becker | Wilhelm | 16.03.1915 | |||||
Iven | Josef | 22.05.1915 | |||||
Gierling | Christian | 28.06.1915 | |||||
Eßling | Adolf | 14.08.1915 | |||||
Widdingen | Heinr. | 01.09.1915 | |||||
Strick | Andreas | 17.09.1915 | |||||
Cramer | Christian | 25.09.1915 | |||||
Cremanns | Josef | 20.11.1915 | |||||
Hürtz | Heinrich | 30.11.1915 | |||||
Förster | Josef | 23.03.1916 | |||||
Schütz | Engelbert | 01.09.1916 | |||||
Lessenich | Josef | 04.09.1916 | |||||
Vent | Jakob | 06.09.1916 | |||||
Reiff | Wilhelm | 10.09.1916 | |||||
Eschweiler | Josef | 15.10.1916 | |||||
Caspers | Josef (Johann Joseph) | Ersatz-Reservist | 01.05.1887 Lich | 21.12.1916 Parklazarett Montmédy | am 18.12.1916 durch Granatverletzung schwer verwundet; ruht auf der Kriegsgräberstätte in Montmédy (Frankreich) | ||
Dresia | Martin | 15.02.1917 | |||||
Bongartz | Leonhard | 23.02.1917 | |||||
Caspers | Heinrich | 10.08.1895 Lich | 23.04.1917 im Westen | ||||
Engels | Josef | 03.05.1917 | |||||
Rödingen | Peter | 17.08.1917 | |||||
Hochberg | Anton | 26.10.1917 | |||||
Ebertz | Josef | 16.11.1917 | |||||
Lorenz | Wilhelm | 17.11.1917 | |||||
Wenge | Anton | 27.03.1918 | |||||
Wintz | Peter | 01.04.1918 | |||||
Netten | Wilhelm | 04.04.1918 | |||||
Cremanns | Johannes | 09.06.1918 | |||||
Bongartz | Hubert | 22.07.1918 | |||||
Strick | Wilhelm | ||||||
Strick | Clemens | ||||||
Bongartz | Hubert | ||||||
Schiffer | Hubert | ||||||
Plum | Martin | ||||||
Heiden | Christian | ||||||
Schmitz | Anton | ||||||
Eschweiler | Johann | ||||||
Süßkind | Karl | Jülich | 6. Lst. I. R. 35 | 18.02.1873 Steinstraß | 18.09.1916 | im Gedenkbuch vom Reichsbund jüdischer Frontsoldaten (RjF) unter Jülich verzeichnet | |
Tirtey | Josef |
grün markierte Daten stammen aus dem Gedenkbuch vom Reichsbund jüdischer Frontsoldaten (I01)
grün markierte Daten stammen von privaten Sterbebildern/Totenzetteln
Soldatenfriedhof
Steinstraß
(existiert nicht mehr)
In Steinstraß gab es einen größeren Soldatenfriedhof mit 93
Kriegstoten des Zweiten Weltkrieges und in Lich eine Kriegsgräberstätte mit 2
Kriegstoten. Der Soldatenfriedhof Steinstraß lag an der Grenze eines
Hainbuchen-Eichenwaldes außerhalb von Steinstraß in Richtung Niederzier
gelegen. Er wurde am 17. Mai 1953 im Rahmen einer Feierstunde eingeweiht und vom
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in die Obhut des Amtes Stetternich
übergeben. Am Eingang des Friedhofes befand sich ein aus drei
Rursandsteinquadern gebildetes Steintor. Inmitten der kreisrunden Anlage stand
ein steinernes Hochkreuz. Im Zuge der Umsiedlung durch den Braunkohletagebau wurden im
Februar 1986 aus Lich und Steinstraß 90 Kriegstote auf den Soldatenfriedhof in Vossenack überführt.
Fünf unbekannte Soldaten wurden in den neu geschaffenen Ort Lich-Steinstraß
umgebettet.
(Quellen: 13 | Heimat-Kalender 1954
für den Kreis Jülich S. 60/61; 21; 22)