Vossenack
Gemeinde Hürtgenwald
Kreis Düren
Ehrenfriedhof
Vossenack
(Simonskaller Straße, am Franziskus-Gymnasium)
Ein Steinweg führt zu den Gräbern, vor denen am Eingangsbereich ein großes Steinkreuz steht, rechts davon befindet sich das Gräberverzeichnis. Das Gräberfeld selbst ist von einem Wall aus Monschauer Grauwacke umgeben. Der Sarkophag aus Eifeler Basalt-Lava mit der Inschrift „HIER RUHEN DEUTSCHE SOLDATEN 1939 1945“ deckt die Gebeine eines unbekannten Soldaten. Neben den viereckigen Grabplatten, die um 2005 komplett ausgetauscht wurden, stehen zwischen den Gräbern einzelne Kreuzgruppen aus Blauschiefer.
Eine Informationstafel am Eingang zum Ehrenfriedhof
gibt folgende Information:
Hürtgenwald - Erinnerung und Begegnung
Ehrenfriedhof Vossenack
Die Orte Hürtgen und Vossenack liegen inmitten des einstigen Kampfgebietes
zwischen Aachen, Düren, dem Hoven Venn und den nördlichen Ardenne. Vom 12.
September 1944 bis zum 23. Februar 1945 tobte hier die „Schlacht im
Hürtenwald“. In diesem Zeitraum fiel auch die letzte Großoffensive der
Wehrmacht, die „Ardennen-Offensive“, die am 16. Dezember 1944 südlich
des Hürtgenwaldes mit dem Angriffsziel Antwerpen losbrac. Diese erbitterten
Kämpfe zum Ende des Krieges forderten in wenigen Monaten Zigtausend deutsche
und vor allem amerikanische Opfer.
Die amerikanischen Gefallenen wurde zum überwiegenden Teil in
die Heimat überführt, die verbliebenen Toten erhielten auf amerikanischen
Soldatenfriedhöfen jenseits der deutschen Grenze ihre letzte Ruhestätte.
Die deutschen Gefallenen haben auf Kriegsgräberanlagen in der Eifel eine
bleibende Ruhestätte bekommen. Allein auf den Ehrenfriedhöfen in Hürtgen und
Vossenack ruhen 5.348 Tote. Viele deutsche Gefallene aus dem Hürtgenwald wurden
durch den amerikanischen Gräberdienst auch jenseits der Grenze auf den
deutschen Soldatenfriedhöfen Lommel und Recogne-Bastogne in Belgien oder in
Ysselsteyn in den Niederlanden bestattet.
Der Hürtgenwald selbst bot am Ende des Zweiten Weltkrieges ein Bild des Schreckens: völlig zerschossene und verlassene Dörfer, verwüstete Felder und Wiesen und vor allem verbrannte Wälder, deren verkohlte Baumstümpfe noch lange nach dem Krieg in den Himmel ragten, bezeugten in schauerlicher Weise das Bild der „verbrannten Erde“.
Untrennbar verbunden mit dem Soldatenfriedhof Vossenack ist Julius Erasmus (1895-1971). „Im Sommer 1945 kam ich nach Vossenack zurück.“, so erzählte der Pionierhauptmann später, „Ich hatte meine gesamte Habe verloren, der Krieg hatte mir alles genommen. Und da fand ich sie in den Chausseegräben, am Waldrand, unter zerschossenen Bäumen. Ich konnte sie einfach nicht da liegen sehen, unbestattet und vergessen. Es ließ mir keine Ruhe“.
1.569 deutsche Gefallene hat Erasmus - oft unter Einsatz seines Lebens - im Hürtgenwald geborgen. Der Wald brannte an vielen Stellen noch und war vermint. Er hat die Daten der Gefallenen aufgeschrieben, die Toten begraben, Grablagepläne und Belegungslisten angefertigt und mit einfachen, selbst hergestellten Holzkreuzen die Gräber gekennzeichnet; - zunächst von niemanden beauftragt, von niemanden angestellt, von niemanden bezahlt.
Männer aus dem Dorf halfen Erasmus bei seiner Arbeit. In Ortspfarrer Dr. Eschweiler fand er einen treuen Freund und unermüdlichen Helfer. Erasmus wurde weit über die Grenzen des Eifellandes bekannt als „Totengräber von Vossenack“. Seit dem 21. Mai 2005 erinnert ein Gedenkstein am Eingang zum Friedhof an Julius Erasmus.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hat mit seinem Chefarchitekten Robert Tischler den Ehrenfriedhof Vossenack in den Jahren 1949 bis 1952 auf der Höhe 470, die in der Schlacht strategische Bedeutung erlangt hatte, angelegt.
Zunächst bettete man die Toten vom Gemeindefriedhof an der Kirche hierhin um. Hinzu kamen Gefallene, deren sterbliche Überreste nach und nach in den umliegenden Wäldern geborgen wurden, und 767 Kriegstote von verschiedenen Gemeindefriedhöfen des Monschauer Landes. Auch 35 Männer, die nach dem Kriege bei den Arbeiten als Minenräumkommando ihr Leben verloren, bekamen in Vossenack ihr Grab.
Im Zuge des fortschreitenden Braunkohleabbaus im rheinischen Revier zwischen Köln und Aachen ist es notwendig geworden, neben der Umsiedlung ganzer Dörfer, auch die dazugehörigen Kriegsgräberstätten zu verlegen, um das dauerhafte Ruherecht dieser Toten weiterhin sicherzustellen. So wurden im Februar 1986 neunzig Kriegstote der Kriegsgräberstätte Lich-Steinstrass nach Vossenack überführt.
Heute ruhen 2.347 Kriegstote in Vossenack. Die Namen der Toten
sind in rechteckige Steinplatten eingraviert, die in den Boden eingelassen
sind.
Der Ehrenfriedhof wurde am 31. August 1952 durch den Staatssekretär Franz
Thedieck vom damaligen Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen eingeweiht.
Er sagte u.a.
„Es ist unsere Hoffnung, dass diese Toten unsere Mahner zum Frieden
bleiben. Daher müssen unsere Kriegsgräber als Mahnmale gegen den Krieg
erhalten bleiben und so auch von den nachfolgenden Generationen verstanden
werden.“
Der Friedhof steht in der Obhut des Kreises Düren.
German War Cemetery Vossenack / Eifel
From mid September 1944 till the end of February 1945 fierce battles raged in
the region between the ridge line of the Hautes Fagnes and the Roer River, - a
phase of World War II better known as "The Huertgen Forest Campaign".
American soldiers dubbed in "The green Hell of Huertgen", alternately
"The Death Factory", and during the bitterly cold and snowy winter in
1944/45: "A Hell of Icicles".
Ten thousands of American and German soldiers died during the six months of the fierce and bloody fighting. From mid October to early December 1944 Vossenack lay in the center of the battles. The little town changed hands several times. From time to time, the frontline evan ran through the center of the local church.
At the end of World War II, the Huertgen Forest presented a scene of sheer horror: vavated and destroyed towns, devastated fields and pastures, a shell shattered and contaminated forest of charred and splintered tree trunks, broken pencils like, pointing skyward. The forest radiated in a ghastly manner - even long after the war - an image of "Burnt Earth".
Following the request of the next of kin, the remains of most American soldiers were repatriated to U.S. soil for interment in a National or private cemetery. Those who were not, received a permanent grave at "American Military Cemeteries" on foreign soil. Internment in former enemy countries, as for instance Germany and Japan, was excluded.
The remains of German soldiers who lost their lives during the Huertgen Forest Campaign found their eternal resting places on German War Cemeteries, especially Huertgen and Vossenack, or communal cemeteries in the area. A larger part of fallen German soldiers had been transferred by elements of the "American Graves Registration Service", a military branch of the Quartermaster Corps, to Belgium and the Netherlands on German War Cemeteries there.
The Vossenack Cemetery was constructed on a strategic site, Hill 470, by the "German War Graves Commission" (Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.) during the years 1949 to 1952. Today the cemetery contains the graves of 2,347 war Dead. Among those are 35 men who lost their lives during post-war operations as members of a "Ammunition Search and Removal Team".
Since 21 May 2005 a monument at the entrance to the cemetery commemorates Julius Erasmus, a German Engineer Captain who - mostly under risking his life - recovered 1,569 sets of remains of his former comrades from the Huertgen Forest battlefields and personally buried them on this hill.
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge,
Landesgeschäftsstelle NRW, Alfred Straße 213, 45131 Essen
Kreis Düren | Der Landrat
(Quelle: Öffentliche Informationstafel aufgestellt am Eingang der
Kriegsgräberstätte)
Gräbersuche (Datenbank) auf der Internetseite des Kreises
Düren für die Ehrenfriedhöfe Hürtgen und Vossenack
http://www2.kreis-dueren.de/friedhof/index.asp
(Externer Link)
KRIEGSGRÄBERLISTE EHRENFRIEDHOF VOSSENACK | |
Namen A - D | Namen O - R |
Namen E - G | Namen S - U |
Namen H - K | Namen V - Z |
Namen L - N | In Memoriam der Gefallenen im Hürtgenwald |
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(Ehrenfriedhof Vossenack)
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„Wer als Soldat im Dienst des Vaterlandes steht, betrachte sich als Diener der
Sicherheit und Freiheit der Völker. Indem er diese Aufgabe recht erfüllt, trägt
er wahrhaft zur Festigung des Friedens bei.“ Papst Benedikt XVI. zum
Weltfriedenstag 1. Januar 2006
Gedenke mit uns der Soldaten der Bundeswehr, die im Dienst für Frieden und
Freiheit ihr Leben ließen. Förderverein „Windhunde mahnen zum Frieden“
e.V. und die Angehörigen der ehem. 116. Panzer-Divsion
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Mahnmal
der Windhund-Division
(Simonskaller Straße, neben dem Ehrenfriedhof)
Das Mahnmal der Windhund-Division befindet sich direkt neben dem
Ehrenfriedhof Vossenack. Die Eingangspforte trägt das Divisionswappen, den
Windhund. Auf den zwei Tafeln am Eingang steht: „MAHNMAL DER
WINDHUND-DIVISION. TRITT EIN MIT EHRFURCHT VOR DEM OPFERTOD DER SOLDATEN ALLER
NATIONEN, DIE IM HÜRTGENWALD STARBEN. | MÖGE DIESE GEDENKSTÄTTE HIER, WO IM
HERBST 1944 SOLDATEN DER WINDHUND-DIVISION, 16. RHEIN.-WESTF. INF. DIV. | 16.
INF. DIVISION (MOT.) | 16. PANZER-GRENADIER-DIV. | 116. PANZER-DIVISION
KÄMPFTEN UND STARBEN DIE WELT ZUM FRIEDEN MAHNEN.“
Unter dem Mahnmal, daß einen Soldaten zeigt, der seinen Kameraden stützt,
befindet sich eine Tafel mit der Inschrift: „TOTE SOLDATEN SIND NIEMALS
ALLEIN DENN IMMER WERDEN TREUE KAMERADEN BEI IHNEN SEIN“.
Eine Informationstafel am Eingang zum Ehrenmal gibt folgende Information:
Tote Soldaten sind niemals allein - Denn immer werden treue Kameraden bei
ihnen sein!
Unter dieses Motto wurde das Mahnmal der „Windhund-Division“, der ehem. 116.
Panzer-Division gestellt.
Das Mahnmal in Vossenack wurde im Jahre 1966 mit den Spenden der Mitglieder des
Familienverbandes errichtet. Es wurde von der Bildhauerin Annemarie Suckow von
Heydendorff aus Bonn geschaffen. Dieses Mahnmal soll an die über 30.000 Männer
erinnern, die auf dem weiten Weg dieser Division von Augustdorf nach
Jugoslawien, quer durch den Süden Russlands bis hin zur Kalmückensteppe am
Kaspischen Meer und zurück, in der Hölle am Mius, in der Gluthitze von
Saporohsje, in der Normandie, im Kessel von Argentan, bei Arnheim, bei Aachen,
am Niederrhein und hier in Hürtgenwald starben, bis heute noch vermisst sind, zu
Krüppeln geschossen und verwundet wurden. Das waren über 300% der Iststärke
dieser Division!
Eine junge Generation wurde damals für eine Sache missbraucht, die sie selbst
nicht durchschaut hat. Die Mitglieder der ehemaligen Windhund-Division wurden in
ganz besonderem Maße Opfer dieses menschenverachtenden Regimes. Dieses Mahnmal
soll auch an die 68.000 im Hürtgenwald gefallenen deutschen und amerikanischen
Soldaten erinnern, und möge der Nachwelt Mahnung sein, dass es niemals wieder so
ein unsinniges Sterben geben darf!
Es soll auch an die Zivilbevölkerung dieser Region, die sehr gelitten hat, und
auch nach dem Krieg durch Sprengmittel ihr Leben verlor und der gefallenen
Soldaten, die hier in ihrer Heimat ihr junges Leben hingaben, erinnern.
Schon 1943 gründeten Soldaten dieser Division die „Frontdank-Kameradenhilfe“ zur
Unterstützung der Waisen und Witwen von gefallenen Kameraden. Daraus resultierte
dann 1952 der Familienverband der ehemaligen Windhund-Division, 116.
Panzer-Division, und er erweiterte den „Frontdank“ auf die Fürsorge für
unverschuldet in Not geratene Angehörige, Witwen und Waisen ehemaliger
Angehöriger der Windhund-Division.
Dieser Familienverband ist eine Gemeinschaft von Männern, die ihre Toten und
vermissten Kameraden nicht vergaß.
Die ebenso mit Respekt und Hochachtung der gefallenen Gegner, besonders der
Soldaten der 28. US-Infanterie-Division gedenken.
Eine museale Ausstellung, die von einem Mitglied der damaligen Division
zusammengestellt wurde wird zeigen, warum die Division „Windhund“ hieß, wo sie
im 2. Weltkrieg im Osten und Westen kämpfte und dabei nicht nur Mut bewies,
sondern auch Verantwortungsbewusstsein; denn Graf von Schwerin und mit ihm die
Division, hat mehrfach gegen die ausdrücklichen Befehle Hitlers gehandelt, so in
der Kalmückensteppe - im Brückenkopf Sapaorohsje - und an der Westfront. So auch
in Aachen, als auf seinen Befehl hin die Evakuierung der Bevölkerung gestoppt
und die befohlene Vernichtung der Stadt Aachen verhinderte, bewahrte die
rheinisch-westfälische Division im September 1944 die Bevölkerung vor einem noch
härteren Los.
Zu ihrem Gedenken wurden von diesen Männern im Hürtgenwald drei
Gedenkstätten errichtet:
Das Mahnmal - ein Gedenkfenster in der katholischen Kirche St. Josef in
Vossenack - und eine Ausstellung mit dem Titel: „Windhunde mahnen zum
Frieden“.
All dies soll uns helfen aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und die Grausamkeiten des Krieges nie zu vergessen!!
Dieser Ort soll dazu anregen, aller Opfer zu gedenken. Im nahen Franziskus-Kloster bietet sich unser Ort „der inneren Einkehr“ an, (eine Kapelle in der Krypta), im Angesicht der „Mutter der Gefallenen“, im stillen Gedenken an die Opfer für den dauernden Frieden zu beten.
Der Familienverband wurde im Jahre 1952 gegründet. Zweck des
Vereins ist lt. §1 der Satzung die Pflege der Kameradschaft und der Tradition
unter Ausschluss jeder politischen Betätigung innerhalb des Vereins, ferner die
Fürsorge für die in Not geratenen Mitglieder, Witwen und Waisen und die
Verwaltung der „Frontdank - Kameradenhilfe“. Diese wurde bereits in Russland
während des Einsatzes der Division 1943 ins Leben gerufen und besteht noch nach
60 Jahren. Damit auch die Nachwelt diese Vermächtnisse wahren möge wurde im
Jahre 2000 in Hürtgenwald der gemeinnützige Förderverein „Windhunde mahnen zum
Frieden“ e.V. gegründet, der sich die Aufgabe gestellt hat, dieses Mahnmal und
die Ausstellung zu pflegen und zu erhalten! Fördernde Mitglieder sind jederzeit
herzlich willkommen!
(Für Mitgliedsbeiträge und Spenden können Spendenbescheinigungen ausgestellt
werden.) Anschrift der Geschäftsstelle z.Zt.: Germeter 67, 52393 Hürtgenwald,
Telefon und Telefax: 02429-3131, Email: hf.hytrek@planet-interkom.de
(Quelle: Öffentliche Informationstafel aufgestellt am Eingang zum Mahnmal)